Mrz 08

Schreiben an die Ärztekammer

Tag: AllgemeinMami @ 07:54

Durch einige Recherchen mussten wir erfahren, dass wir nicht die einzigsten Eltern sind, denen an der Uniklinik FFM ein so schrecklicher Verlust widerfahren ist. Es ist unfassbar, wieviele Eltern durch “massive Fehler” der diensthabenden Ärzte der Uniklinik FFM das Leben Ihres Baby`s lassen mussten. (siehe auch Pressebericht der Frankfurter Rundschau vom 15.04.2009 – Klage gegen Professor Dr. Frank Louwen)
Warum nur sind wir nicht vorher auf solche Seiten gestoßen?! Wir hätten niemals die Uniklinik gewählt!!!
Es ist eine Schande, dass solche Menschen noch als Ärzte praktizieren dürfen!

Wir fühlen mit allen Eltern, denen wie uns, ein solch tragischer Verlust widerfahren ist!

Und damit es nicht noch anderen Eltern so ergehen muss, werden wir alles uns in der Macht stehende geben, um solche Vorfälle an die Öffentlichkeit zu bringen und haben daher auch einen Brief an die Ärztekammer geschrieben.

Landesärztekammer Frankfurt
Im Vogelsgesang 3
60488 Frankfurt am Main                                                                 Mömbris den 08.03.2010

Tod unseres geliebten Sohnes Jermaine Jadon am 29. Januar 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,

Nach 4 Jahren sollte sich unser sehnlichster Wunsch – Familie zu sein – endlich erfüllen. Doch 1 Woche vor dem errechneten Geburtstermin unseres Sohnes, sollte es zum Trauma unseres Lebens werden. Wenige Stunden vor der Geburt – mit Beginn der 40 SSW –  ist unser kleiner Jermaine tot.

5 Tage mit starken Blutungen, Schmerzen (durch Polyhydramion) und oberem Blasensprung im Krankenhaus und nichts wurde unternommen. Ständig wurde uns nur gesagt, dass die schwallartigen, hellroten Blutungen mit Blutpfropfen normal seien, was selbst eine Schwester bestritt. Bezüglich einer Punktion des vermehrten Fruchtwassers wurde uns einmal dazu und einmal davon abgeraten. Da uns mehrfach gesagt wurde, dass die Punktion ein Risiko fürs Baby darstellen würde und nicht notwendig sei, entschieden wir uns als Eltern gegen die Punktion. Welche Eltern wollen schon ihr Baby in Gefahr bringen?!

Da unser Sohn die Nabelschnur um die Beine gewickelt hatte, als ich ihn gebar, war für die Ärzte die Ursache für seinen Tod schnell gefunden. Für uns steht fest, dass „massive Fehler“ der diensthabenden Ärzte für den Tod von Jermaine verantwortlich sind: starke Schmerzen durch Polyhydramion; periodenstarke und stärkere frische, hellrote, schwallartige Blutungen mit Klumpen; überempfindlicher, stark kontrahierender, harter Uterus; nicht erkannte Insertio Velamentosa (Nabelschnurgefäße verlaufen ungeschützt auf den Eihäuten); lauten unsere Vorwürfe. Alles spricht dafür, dass es sich um eine frühzeitige Plazentaablösung oder ein verletztes Gefäß der Nabelschnur (z.B. durch den Blasensprung) handelt. Doch nicht mal das Blut wurde untersucht. Die Ärzte hätten in der 39. SSW handeln müssen und die Geburt einleiten oder unser Baby per Kaiserschnitt holen müssen. Sie wussten auch genau, dass sie falsch gehandelt haben, denn Blicke sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Doch natürlich wird alles versucht zu vertuschen!

Unser Sohn musste wegen der bereits bekannten „offensiven Kaiserschnitt-Vermeidungsideologie“ von Professor Dr. Frank Louwen sterben. Er ist wohl in der Uniklinik, wo auch viele kranke Babys zur Welt kommen am falschen Platz, wenn er der Meinung ist, dass eine Geburtsklinik umso besser sei, je weniger Kaiserschnitte sie aufweist. Nur um eine Quote zu erhalten, wird mit dem Leben von Menschen gespielt.

Für uns ist es unfassbar, nach allen Vorfällen, die sich bereits in der Uniklinik in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Frank Louwen abgespielt haben, dass solche Menschen überhaupt noch als Ärzte praktizieren dürfen und nichts unternommen wird.

Wir erhoffen uns mit diesem Schreiben, dass es endlich mal Konsequenzen für Professor Dr. Frank Louwen, Oberärztin Frau Dr. Reiter und andere diensthabenden Ärzte von sich tragen wird.

Sicherlich können Sie noch andere Eltern auffindbar machen, denen die gleiche oder eine ähnliche Situation widerfahren ist.
(siehe auch Pressebericht der Frankfurter Rundschau vom 15.04.2009)

Genauere Informationen finden Sie im Anhang und den detaillierten Ablauf unter www.jermaine-jadon.de

Wir bitten Sie um Prüfung und Stellungnahme dieses tragischen Vorfalls und verbleiben

in tiefer Trauer und mit freundlichen Grüßen

Tim & Nadine Eiermann
 

Tod unseres geliebten Sohnes Jermaine Jadon – genauere Details

Es begann mit dem 30.11.2009. An diesem Tag erfuhren wir, in der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, dass unser Baby vermutlich an einer Ösophagusatresie (Speiseröhrenfehlbildung) leidet. Doch heutzutage ist die Operation, die dem Kind nach der Geburt bevorsteht, keine große Sache mehr. Jermaine entwickelte sich normal und laut Ultraschall-Feindiagnostik und Fruchtwasseruntersuchung waren keinerlei organische oder chromosomalen Auffälligkeiten feststellbar. Nur bei mir lag ein Polyhydramion (überdurchschnittlich große Menge Fruchtwasser) vor. Professor Dr. Frank Louwen erläuterte mir (bei der Fruchtuntersuchung), dass bei weiterem Ansammeln des Fruchtwassers eine Entnahme notwendig sei.
Mein Frauenarzt war bei den Vorsorgeuntersuchungen der Ansicht, dass Fruchtwasser entnommen werden sollte, doch in der Uniklinik wurde uns von Frau Dr. Gekha davon abgeraten. Es birgt ein großes Risiko (Wehen, Plazentaablösung, Fruchtblasensprung, Infektionen, etc.) und würde nur im äußersten Notfall (z.B. Atembeschwerden der Mutter) durchgeführt werden. Zudem wäre ein CTG vor und nach der Entnahme sowie eine stationäre Aufnahme notwendig. Wir ließen also nicht punktieren, da wir kein Risiko für unser Baby eingehen wollten.
Da ich zwischen den Jahren starke Beschwerden aufgrund eines sehr harten, prallen Bauches und Rippenschmerzen im Brustkorb bekam, wurde ich in der Uniklinik stationär aufgenommen und bekam Perfalgan als Schmerzmittel. Am 05. Januar 2010 wurde ich wieder entlassen.
Da die Schmerzen immer stärker und stärker wurden, hatte ich am 15. Januar 2010 einen Ultraschalltermin. Der Arzt war der Auffassung, dass mein Bauch so steinhart sei, dass es so nicht bleiben kann und sofort punktiert werden müsse. Als ich ihn auf die stationäre Aufnahme ansprach, entgegnete er uns, dass dies totaler Unsinn sei. Er schickte mich zum CTG in den Kreissaal. Dort empfing mich Herr Dr. Kohl, der mir nahelegte, dass sie 2 Wochen vor dem Entbindungstermin eigentlich keine Punktion zwecks dem Risiko mehr durchführen, sondern eine Einleitung der Wehen sinnvoller sei (da man in der 38 SSW ja auch nicht mehr von einer Frühgeburt spricht). Eine Punktion würde zwar Entlastung bringen, jedoch wäre die größte Entlastung wenn Jermaine zur Welt käme, wo jetzt nichts mehr dagegen sprechen würde. Nachdem das CTG geschrieben wurde, machte Dr. Kohl einen Ultraschall und es fand ein Gespräch mit ihm und Professor Dr. Louwen statt. Auf einmal waren beide Ärzte der Meinung eine Punktion durchzuführen. Als ich ansprach, wieso denn nicht einleiten, wie Dr. Kohl es mir anriet, meinte er, das könne 3-4 Tage dauern, bis dann die Geburt wäre und das wäre eine unheimliche Belastung für meinen Körper. Aber was sind denn die ständigen Schmerzen?! Ich fragte nach, ob eine Punktion medizinisch notwendig sei, da es ja schon ein Risiko fürs Baby ist, wie uns mehrfach von den Ärzten mitgeteilt wurde. Genervt wurde mir zur Antwort gegeben, dass es für das Kind nicht notwendig sei, – ihm ginge es gut – sie aber dachten, dass sie mir damit einen Gefallen tun würden bezüglich der Schmerzen. Professor Dr. Louwen fügte dann noch hinzu, dass wenn ich nicht punktieren lassen würde, könnten Komplikationen bei der Geburt auftreten, etwa dass das Baby sich dreht, weil es nicht im Becken sitzt oder aber dass die Gebärmutter sich nicht mehr richtig zurückbildet, da sie überdehnt ist. Ich brachte zu verstehen, dass ich nun total verunsichert bin und erst nochmal darüber nachdenken muss, denn immerhin ist die Punktion ein Risiko für mein Baby. Am 19. Januar 2010 lies ich mir einen erneuten Termin in der Uniklinik geben, da ich mich mittlerweile, auch auf Anraten meines Gynokologen für eine Punktion entschied um auch den Risiken eines eventuellen Blasensprungs aus dem Weg zu gehen. Der Termin war bei Frau Dr. Reiter. Sie empfing uns schon ziemlich genervt, wir seien ständig wegen was Anderem da (was nicht stimmte, denn ich war immer zu den Untersuchungen bestellt) und riet uns von der Punktion ab. Das Risiko sei in den letzten Wochen zu hoch, man könne eher über eine Einleitung der Wehen nachdenken. Sie gab uns zu verstehen, dass die Schmerzen die ich durchleide, jede Schwangere durchleiden würde und dass ich mich nicht so anstellen soll. Sie könne mich zwar punktieren, dies würde mir aber nicht die Schmerzen nehmen sondern höchstens meiner Psyche helfen und eher noch ein Risiko sein (1. Ich bräuchte vor und nach der Punktion ein wehenhemmendes Mittel, da die Gebärmutter Kontraktionen auslösen würde, 2. Sich die Plazenta von der Bauchwand löst – Notsituation, 3. die Fruchtblase gleich oder abends springt, 4. Ich danach eher mehr Schmerzen hätte als jetzt). Zudem sagte sie: „Ich kann Ihnen auch sagen, was mein Chef (Professor Dr. Frank Louwen) zu mir sagte, als ich mich mit ihm über Sie unterhielt“. Er sagte: „Punktieren Sie Fr. Eiermann oder lassen sie es.“ Wir entschlossen uns somit endgültig gegen die Punktion, da uns das Risiko für unser Baby zu groß war. Frau Dr. Reiter bestellte uns für den 25. Januar 2010 zur nächsten Ultraschalluntersuchung und meinte, da würden wir dann schauen, ob man die Geburt einleitet. (Dies sollte ambulant stattfinden!)
Am Abend des 24. Januar 2010 bekam ich plötzlich periodenstarke Blutungen. Wir fuhren sofort in die Uniklinik. Im Kreissaal angekommen untersuchte mich nach dem CTG, welches regelmäßige Wehen schrieb, eine Hebamme. Sie erklärte uns, dass der Muttermund schon weich, aber noch komplett geschlossen sei und die Blutungen normal und ein Zeichen für die baldige Geburt wären. Als sie die Finger wieder rauszog, kam ihr jedoch ein Blutschwall und ein etwa 7cm langer und 1,5cm breiter Blutpfropf entgegen. Erschrocken packte sie den Blutpfropf in ein Papier und meinte wir sollen draußen Platz nehmen, sie müsse dies erst der Ärztin zeigen. Die Ärztin machte später ein Ultraschall und meinte, sie könne zwar die Nabelschnur nicht finden, aber von den Messungen sei alles in Ordnung. Die Blutungen und der Blutpfropf wären auch normal, dies käme vom Muttermund und wäre ein Anzeichen, dass die Geburt bald los geht. Ich wurde stationär aufgenommen.
Am Morgen des 25. Januar 2010 ging ich zur Ultraschalluntersuchung zu Frau Dr. Reiter. Sie sprach mich an, ob ich mir Gedanken über die Einleitung gemacht habe, denn wenn ich dies möchte, würden sie es nur machen indem sie mich vorher punktieren. Ich gab ihr zu verstehen, dass mir gesagt wurde, dass die Blutungen ein Zeichen für die baldige Geburt sind und wenn es nicht notwendig wäre, würde ich dann auf die normalen Wehen warten, da ja die Punktion auch ein Risiko fürs Baby ist, wie auch sie mir am 19. Januar 2010 zu verstehen gab. Nachdem sie mich vaginal untersuchte, nahm sie sich meiner Meinung an, da der Muttermund inzwischen 2-3cm geöffnet war. Sie sagte mir, dass es jetzt bald los ginge und wir heute oder morgen wahrscheinlich unser Baby erwarten werden. Sie rieb Ihre Handschuhe mit einer Lösung ein und dehnte mir den Muttermund. Daraufhin wurden die Blutungen stärker und ich hatte ein Ziehen im Unterleib. Sie erklärte mir, dass dies normal sei und schickte mich wieder auf Station und gab mir die Aufgabe viel zu laufen – was ich dann auch tat. Am Morgen des 26. Januar 2010 wurde ich von Frau Dr. Padberg vaginal untersucht. Der Muttermund war unverändert auf 2-3cm offen. Sie meinte wir warten weiter ab. Am Abend bekam ich starke Wehen, sie brachten mich mit dem Rollstuhl in den Kreissaal, wo ich ein Bad nahm. Die Wehen gingen wieder.
Am 27. Januar 2010 war Visite durch Frau Dr. Padberg und Frau Dr. Fittschen. Ich sprach an, ob es nicht sinnvoll sei die Wehen einzuleiten, da ich die Schmerzen im Brustkorb kaum noch aushalten kann oder aber einen Kaiserschnitt durchzuführen um einen Blasensprung zu vermeiden und somit kein Risiko fürs Baby einzugehen. Beides wurde von Frau Dr. Padberg verneint – es sei medizinisch nicht notwendig und wenn sich weiterhin nichts tut, könne ich auch wieder nach Hause gehen. Frau Dr. Fittschen machte dann mit der Lösung eine erneute Dehnung des Muttermundes, da er noch immer unverändert war. Als sie die Finger wieder raus zog, schoss wieder ein Blutschwall aus mir raus. Es kümmerte niemanden. Als die Ärzte weg waren, bekam ich plötzlich starke Schmerzen und musste auch zur Toilette. Als ich aufstand merkte ich das Blut schon stark in die Binde laufen. Auf Toilette verlor ich zusätzlich mindestens noch 1 Glas Blut und einen Blutpfropf von ca. 6cm Durchmesser. Ich klingelte sofort. Als die Schwester kam, war sie sehr erschrocken und holte die Ärzte zurück. Sie meinten nur, das sei normal nach einer solchen Untersuchung und wollten wieder gehen. Die Schwester sprach an, ob es nicht sein könne, dass ich auch Fruchtwasser verliere. Die Ärzte wussten es selbst nicht und meinten nur, dass man keinen Test machen könne wenn ich Blutungen habe und gingen. Gegen 11 Uhr bekam ich wieder starke Wehen und wurde in den Kreissaal gebracht. Dort hing ich für 2-3 Stunden am CTG. Die Wehen kamen und gingen. Die Hebammen im Kreissaal machten dann doch einen Fruchtwassertest und ich bekam mit, dass ich wohl einen oberen Blasensprung habe. Der Muttermund blieb auf 2-3cm. Plötzlich bekam ich ein sehr starkes Brennen auf der linken Bauchhälfte, doch keiner konnte mir sagen, woher dies kommt. Nach einiger Zeit lies es wieder nach. Auf Station wurde mir mitgeteilt, dass ich eingeschränkte Bettruhe hätte – später stellte sich heraus, dass ich mit einer anderen Patientin verwechselt wurde. Meine Zimmernachbarin die ebenfalls einen Blasensprung hatte, bekam direkt Antibiotikum. Ich sprach dies an, doch die Schwester meinte es sei nichts vermerkt. Ich bat Sie darum dies mit der Ärztin zu klären und dann bekam ich am nächsten Tag auch Antibiotikum. Schon an diesem Mittwoch und auch am Donnerstag den 28. Januar 2010 berichtete ich, dass Jermaine ungewöhnlich aktiv ist, mich sehr stark tritt und ich enorm starke Verkrampfungen und einen empfindlichen Uterus habe – darauf ging jedoch wie so oft niemand ein. Es wurde keine vaginale Untersuchung mehr durchgeführt wegen der Infektionsgefahr beim Blasensprung. Ein CTG und eine Ultraschalluntersuchung wurde auch nicht mehr gemacht.
Die Ärzte unternahmen einfach nichts!
Am Morgen des 29. Januar 2010 um etwa 6:25 Uhr sprang mir die Fruchtblase im Bett. Ich klingelte sofort. Der Pfleger schloss das CTG an und konnte keine Herztöne finden. Sie brachten mich direkt in den Kreissaal, doch die Hebamme fand auch keine Herztöne mehr. Der Muttermund war vollständig geöffnet. Eine Ärztin und Frau Dr. Reiter machten einen Ultraschall und Frau Dr. Reiter teilte mir mit, dass Jermaine`s Herzchen nicht mehr schlägt und man könne erkennen, dass es noch nicht lange her ist. (Am Vorabend um 23 Uhr spürte ich ihn noch – sehr aktiv, wie ich der Nachtschwester mitteilte) Für uns brach eine Welt zusammen. Oberarzt Dr. Heinrich nahm meinen Mann mit nach draußen und sagte: „Wir vermuten, dass es sich um eine frühzeitige Plazentaablösung handelt, die eingetreten ist, da sie nicht haben punktieren lassen, wie wir es angeraten haben.“ Mein Mann erklärte ihm die ganze Situation, dass jeder eine andere Meinung vertritt und wir letzten Dienstag zur Punktion da waren uns jedoch abgeraten wurde. Herr Dr. Heinrich meinte daraufhin: „Das kann ich nicht verstehen und das wusste ich auch nicht“. Nachdem einige Zeit verstrichen war und die Wehen kamen und gingen und die Geburt nicht vorwärts ging, half Professor Dr. Louwen mit der Zange nach. Um 14:25 Uhr kam unser kleiner Liebling zur Welt. Die Ärzte hatten dann sofort eine Ausrede – die Nabelschnur sei um die Beinchen gewickelt und dies wäre für den Tod von Jermaine verantwortlich. (Mein Gynokologe wie auch meine Hebamme sind ebenso wie wir der Meinung, dass dies nicht die Ursache war und vor allem kann es auch der Fall sein, dass sie sich erst zugezogen hat, als er mit Gewalt rausgezogen wurde). Außerdem wäre die Nabelschnur laut der Aussage von Professor Dr. Frank Louwen sehr kurz gewesen, was sich mit einer Länge von 88 cm laut Plazentabefund nicht bestätigte.
Ich verlor danach Unmengen an Blut und Blutpfropfen, sodass ich 4 Bluttransfusionen und 2 Blutersatztransfusionen bekommen musste. Ich verlor ständig das Bewusstsein. Den unwahrscheinlich großen Blutverlust konnte mir auch niemand erklären! War es doch ein Zeichen von frühzeitiger Plazentaablösung oder eine Verletzung der Nabelschnurgefäße?! Noch Tage später kam Blut und Blutpfropfen, wenn die Hebammen und Ärzte mir auf den Bauch drückten. Beim Plazentabefund kam auch raus, das bei mir eine Insertio Velamentosa (Gefäße der Nabelschnur verlaufen ungeschützt auf den Eihäuten) vorlag. Dies bringt ein Risiko für das Kind mit sich, da durch einen Blasensprung oder durch Wehen ein Gefäß verletzt werden und das Kind verbluten kann. Dies wurde im Vorfeld nicht erkannt.  Zudem wurde mein verlorenes Blut nie untersucht. Ständig wurde mir nur gesagt, es käme vom Muttermund. Nicht nur unserer Ansicht nach, hätten die Ärzte der Uniklinik viel früher reagieren müssen.
Als mein Mann die Papiere unseres verstorbenen Sohnes im Kreissaal abholen wollte, wurde er verwechselt und wir mussten von der schrecklichen Nachricht erfahren, dass an diesem Wochenende ein weiteres Kind in der Uniklinik verstorben ist.
Auch einem Pressebericht vom 15. April 2009 der Frankfurter Rundschau ist zu entnehmen, dass wir nicht die einzigsten Eltern sind, denen ein solcher Schicksalsschlag aufgrund der unverantwortlichen Handlungen der Ärzte an der Uniklinik Frankfurt am Main, widerfahren ist.